Worum es geht

Vorgesuch für Kiesabbau in Kerzers

Die Firma Holcim hat bei der Gemeinde Kerzers ein Vorgesuch zum Abbau von Kies eingereicht. Mit dem Vorgesuch will der weltweit tätige Grosskonzern erreichen, dass der Kiesabbau in Kerzers anlässlich der Änderung des Kantonalen Richtplanes mit Priorität behandelt wird und bereits 2019 mit dem Abbau begonnen werden kann. 

 

Eines der grössten Kieswerke der Schweiz

Gemäss Vorgesuch plant Holcim mitten im Naherholungs- und Ausflugsgebiet Sonnenberg einen Kiesabbau auf einem Gebiet von 72 Hektaren über einen Zeitraum von „rund“ 40 Jahren! Das heute intakte Naherholungs- und Ausflugsgebiet Sonnenberg würde damit zu einer gewaltigen und lärmigen Grossbaustelle für Generationen! Mindestens zwischen 2019 und 2060, wahrscheinlich aber noch für 10 bis 20 Jahre länger (bis zum vollständigen Abschluss der Wiederauffüllung), würde sich das Gebiet zwischen Kerzers und Fräschels jeweils bis hart an den besiedelten Raum in ein gigantisches und hässliches Loch verwandeln.   

 

Gemeinderat unterstützt ohne Einbezug der Bevölkerung das Projekt

Der Gemeinderat von Kerzers unterstützt voreilig und ohne Einbezug der Einwohner von Kerzers und der Nachbargemeinde Fräschels das Projekt und stellt sogar beim Kanton den Antrag auf eine höhere Priorisierung des Kiesabbaus in Kerzers. Er begründet diesen Entscheid mit der besseren Chance einer Realisierung der längst geplanten Dorfumfahrungsstrasse, da die Firma eine finanzielle Beteiligung am Bau einer Umfahrungsstrasse in Aussicht stellte.

 

Interessengruppe Kiesgrube Kerzers Nein

In Anbetracht der sich abzeichnenden und bereits getätigten Landverkäufe und unterschriebenen Abbauverträge, des massiven Lobbyings auf allen Ebenen seitens der Firma Holcim sowie des unsensiblen und undemokratischen Vorgehens des Gemeinderates Kerzers, hat sich sich eine Interessengruppe gegen das unverantwortliche und die öffentlichen Interessen schädigende Grossprojekt formiert. Die Interessengruppe verlangt vom Gemeinderat, dass er seine positive Stellungnahme zurückzieht und sich inskünftig mit ganzer Kraft gegen die Verwirklichung der Kiesgrube einsetzt. Im Besonderen soll er sämtliche einschlägige Planungsabsichten aufgeben und allenfalls bereits ergriffene Beschlüsse rückgängig machen. Eventuell bereits in die Wege geleitete behördliche Massnahmen, die in Richtung der Verwirklichung des Kieswerks zielen, sind unverzüglich abzubrechen und die diesbezüglichen Kontakte mit der Holcim sind einzustellen. Für den Fall, dass der Regierungsrat den Richtplan entgegen dem Wunsch der Bevölkerung dennoch zu Ungunsten von Kerzers ändert, soll der Gemeinderat alles in seiner Macht stehende unternehmen, dass die Kiesgrube nie zustande kommt.  

 

Was erwartet unser Dorf?

Würde die Grube errichtet, würden die Gemeinden Kerzers und Fräschels während fast dem gesamten 21. Jahrhundert von einer gigantischen Grossbaustelle dominiert sein. Ganze Generationen würden nichts anderes mehr kennen als tagtäglichen Lärm, Staub und Lastwagenverkehr. Wollen wir wirklich jede Minute einen zusätzlichen Lastwagen? Die vorherrschende Bise würde diese Immissionen übrigens nicht nur in die angrenzenden Quartiere verfrachten, sondern weit darüber hinaus. Eine Realisierung dieses Mammutprojektes bedeutete demnach den völligen Verzicht von Generationen auf das vielgenutzte und einzigartige Naherholungsgebiet am Sonnenberg und den Verlust jeglicher Lebensqualität in den Dörfern. Gute Steuerzahler werden unser Dorf meiden, bereits ansässige vielleicht sogar verlassen. Die Kiesgrube brächte uns auch keine nachhaltigen Arbeits-plätze. Kerzers und Fräschels wären zum Spielball eines Grosskonzernes geworden, dem es nur um Marktanteile und seine Vorteile geht; die Bedürfnisse der Bevölkerung interessieren Holcim nicht. Leider liessen sich bereits sehr viele Landeigentümer durch das schnelle Geld und zahlreiche vom Duchgangsverkehr geplagte Einwohner von den Versprechungen blenden. Die Region Sonnenberg wurde zum Spielplatz der Spekulanten - Wallstreet made in Kerzers.